Schwingenführer Xeridian von Rabenau

 

Bruder Xeridian, Ritter vom Orden des Heiligen Golgari, Schwingenführer der Schutztruppen des Legaten des Raben von Punin in Tobrien und Diener Golgaris

 

Geboren als Sohn eines Edlen am 12 Praios. 5 v. Hal hätte Xeridian eigentlich seinem Vater folgen sollen, jedoch zeigte er neben der Begabung für das Waffenhandwerk auch eine beinahe fanatischen Glauben für die Zwölfe und hierbei vor allem für den Rabengestaltigen, so dass die Eltern ihn in der Obhut des Tempels zu Punin liessen. Dort lehrte er begierig alles was seine Lehrmeister ihm unterrichteten. Sein Noviziat beschloss er als eher schlechter Schüler, da er zwar jede Aufgabe mit Eifer anpackte, seine Sturheit ihn aber mehr als einmal in eine Sackgasse führte, wenn es um Dispute oder Diskussionen ging.

Die Geweihtenschaft des Rabens zu Punin sah ein, dass der junge Xeridian zwar wissbegierig war, seinen Geist aber nicht soweit öffnen konnte, wie es für einen Borongeweihten angemessen wäre. So wurde ihm die Weihe zu Priester versagt und er diente einige Jahre als Akoluth der Kirche in puniner Borontempel. Seinen alten Lehrer aber reute es, dass er seinen Schützling nicht auf den rechten Pfad hatte bringen können. Das Herz des greisen Geweihten aber schöpfte neue Hoffnung, als er von der Gründung eines neuen Ordens zu Ehren des Heiligen Golgari hörte. Er hatte Xeridian mehr als einmal dabei ertappt, wie dieser mit einem Holzschwert übte und so schickte er diesen in den Kosch, wo sich das Hauptkloster des jungen Ordens befand.

Xeridian aber fühlte sich nach einigen Tagen in den Gemäuern des Klosters zum ersten Mal seit langem wieder richtig geborgen. Seit je her verspürte er eine ausgesprochene Abneigung gegen den ketzerischen Kult des Rabens im Süden, und so mag es kaum einen verwundern, dass er die Lehre des Ordens gierig in sich aufnahm. Es zeigte sich während seiner Ausbildung zum Golgariten auch, dass er wirklich ein begabter Kämpfer war, der vielleicht innerhalb der Kirche der Leuin zu grossem Ruhm hätte gelangen können. Xeridian aber wählte den Weg des Rabens, und nachdem er zwei Jahre nach der schicksalhaften Schlacht an der Trollpforte doch noch seine Weihe zum Diener Golgaris erhalten hatte, wurde er vom Komturen der Speiche Tobrien damit beauftragt, die Schutztruppen des Legaten des Rabens v. Punin in Tobrien anzuführen.

Noch immer vertritt er seine jugendlichen Ansichten, und auch sein sturer Geist hat sich kaum gebessert, selbst die tiefe Narbe am rechten Arm, von einer Kreatur der Widersacherin verursach,t hat dies nicht zu ändern vermocht.

Wenn er nicht gerade in Mission unterwegs ist, fällt seine saubere Kleidung und gute Körperpflege auf. Sein Schwert mit der schwarzen Scheide hat schon vielen Borons Richtspruch erteilt.

Wie seine Brüder und Schwestern trägt er den Wappenrock mit stolz und verfügt über ein ausgesprochenes, ja drückendes, ruhiges Gemüt. Es war ihm noch nie vergönnt, seine Zunge genau so kunstvoll zu führen, wie seine Waffe und so verzichtet er wo er kann auf Worte. Die Abneigung gegen all jene, die sich allzu wortreich auslassen hat sich in den letzten Jahren verstärkt, doch hat er bisher noch jeden solchen „Schwätzer“ mit einem durchdringenden Blick zum Schweigen gebracht…

 

Text: Oliver Barkhoff