Abtkomtur Azzan Vamper

Bruder Azzan, Abtkomtur der Zorkabiner  

Die Zeit schweigt über die frühen Tage des heutigen Abtkomturs. Das Bürgerbuch Rhôndurs vermerkt im Jahr 971 BF seine Geburt, doch seine Familie wird von den Rhôndurern von Alters her abergläubisch gemieden. Man sagte ihnen nach, sie würden götterlos jeglichen Tempelbesuch scheuen. Dass dem nicht so ist, bewies Azzan deutlich, indem er sich als einer der Ersten dem Orden der Zorkabiner anschloss. Noch unter Ordensgründer Zakharabas Extor Zorkaban erwies er sich bald als Vorbild in Selbstdiziplin. Er achtete schon früh streng auf die strikte Einhaltung jeder einzelnen Ordensregel des reinen Männerordens – nicht nur bei sich, sondern mahnend auch bei anderen. Es verwundert nicht, dass Abt Zakharabas in ihm vor seinem Märtyrertod im Kampf gegen die Visaristen 1015 BF seinen würdigen Nachfolger sah.

Seither führt er den Orden mit harter Hand. Es eilt ihm der Ruf der Eiseskälte voraus. Jedenfalls sagt man, es Falle ihm, im Gegensatz zu manchem seiner Mönche, scheinbar nicht schwer die Gebote der Ernsthaftigkeit, Schweigsamkeit oder Enthaltsamkeit einzuhalten ... und teilweise mit angemessenen Maßnahmen auch von seinen Schützlingen einzufordern. Jedoch gilt sein Urteil auch als väterlich gerecht, so als würde er jeden Schritt seiner Mönche kennen, aber auch der bei ihm in Klausur befindlichen Golgariten. So mancher Golgarit kam nach dem Durchlauf der 'harten Schule' geläutert aus dem Kloster Trolleck zurück.

 

"Schon seine Augen, bläulich-grau wie der Stahl guter Klingen, in seinem reglosen Gesicht, das stets im Schatten der schwarzen Kapuze des Ordens liegt, jagen einem die Ehrfurcht wie einen Schauer über den Rücken. Angemessene Ehrfurcht, wenn ihr mich fragt, denn nur wenige kennen die ernste Seite Borons so wie er."

-Ein Augenzeuge nach einer Versammlung der Komture

 

"Wege zur Seligkeit in BORon, in dessen unermesslicher Gnade empfangen und niedergeschrieben von Zakharabas Extor Zorkaban:

 

Es sei Frömmigkeit , denn der Glaube an den Herren BORon ist der Grundstein zur Allseligkeit.

 

Es sei Gehorsam , denn die vom Herren BORon Erwählten sind näher am Ziel des Weges und wissen ihn zu weisen.

 

Es sei Schweigsamkeit , auf dass der Mönch das stille Wort BORons vernehmen könne. Denn das Schweigen ist der Schlüssel zur Allseligkeit. Darob seien alleine die heiligen Choräle zu den Hohen Diensten die einzigen Laute, welche die Zungen eines Mönches zu verlassen haben. Jeder Klang soll dabei der herrlichste sein, denn ein jeder ist ein Opfer an den Herren.

 

Es sei Enthaltsamkeit , damit die Schweigsamkeit auch den Körper und die niederen Gelüste erfasse. Denn jegliche Lust ist ein Pfad, der von BORon h info rt führt.

Darob sei alleine Männern der Zutritt in die Gemächer des Ordens gewährt, damit keine falsche Versuchung einhergehe.

 

Es sei Ernsthaftigkeit , denn der Unernst und das Lachen übertönen den Ruf des Herren BORon.

(…)

 

Es sei Dunkelheit , denn sie ist das Licht des Herren BORon das nicht im Gleißen des Tages die Sicht auf den Weg zu IHM verblendet.

Darum sei alleine die Nacht jene Zeit, in der ein Mönch die Hallen verlasse und unters Firmament trete.

…dies sei BORons Wille"

Auszug aus den Ordensregeln der Zorkabiner

 

Text: Martin Lorber