Knappe Gregorius Balthazar von Weidenhain

 

Bruder Gregorius, Knappe vom Orden des Heiligen Golgari und Deuter Golgaris

 

Menschen gibt es, die an Marbo erinnern,
oft unbemerkt wie Blutachate glimmern.
Dämmerung und Finsternis erst sagen,
wie viel Licht sie in sich tragen!

 

Gering ist das Wissen um den, stillen und strenggläubigen, den Ordensregeln entsprechend kahlgeschoren jungen Edelmann, mit den stechenden dunkeln Augen. Doch berichten die wenigen, die ihm begegnet sind, dass er von eisiger Ruhe beherrscht wird, die nur dem heiligen Zorn weicht, der allen Feinden der Kirche entgegenschlägt. Nur wenige können sich seiner kalten und befehlsgewohnten
Stimme entziehen, die doch so viel besser zu einem Inquisitor passen würde, denn zu einem schweigenden Boroni.


So verwundert es dann auch nicht, dass der junge Edelmann, der schon als Kind regelmäßig die Messen des Götterfürsten besuchte, nach seiner Knappenzeit am Hofe eines befreundeten Adligen, schließlich der hl. Inquisition beitrat. Mit glühendem Eifer, versuchte er es seinem Vorbild Dexter Nemrod gleichzutun. Doch war dies nur von kurzer Dauer, denn schon sehr bald wandte er sich aus ungeklärten Gründen vom Orden ab und bat um die Aufnahme als Novize in die Boronkirche.

Nur den Kirchenoberen ist wohl bekannt warum, doch munkelt man das diese ungewöhnliche Entscheidung des jungen und in sich gekehrten Boronis, etwas mit dem Feuertod einer jungen Frau zu tun hatte, die der Hexenkunst angeklagt war.

Nach erfolgreichen Sondermissionen in den schwarzen Landen, erhielt er die zweite Weihe. Geläutert trat er dem Orden des hl. Golgari bei, um erneut den Feinden der Zwölfgötter mit dem Schwert entgegenzutreten. Fast so, als habe er sich von einer Schuld reingewaschen, von der nur er und der Herr BORon selbst zu wissen scheinen!

Der 5 n.H in der Warunkei geborene Sohn eines Edlen gilt gemeinhin als kalt und effizient bei der Erfüllung seiner Pflichten. Schwer lastet auf ihm der Gedanke, seine Heimat in den Klauen eines Untoten Drachen zu wissen.
Hochaufgeschossen, mit dem grauen Wappenrock und der schwarzen Rüstung, gewappnet mit Rabenschnabel und Rizzkat, dem geschwärzten Zweihänder, wirkt er wie der geborene Kämpe. Doch kaum einer kann davon berichten, ihn jemals im Kampfe erlebt zu haben. Es wirkt fast so, als ob er auf einen bestimmten Gegner warten würde...

Wo er innerkirchlich steht, ist noch nicht auszumachen, aber es scheint, als ob er, nicht frei von persönlichen Ambitionen, die Pläne seiner Großmeisterin begrüßt. Er gilt als strenger Verfechter, des von Boron geheiligtem Todesurteils, was seiner Ansicht nach nur dem Unergründlichem und seinen Dienern vorbehalten ist.  

 

Et siluit terra in conspectu eius.
- Und die Erde verstummte bei seinem Anblick. -

 

Text: Tahir Zia Shaikh