„So sei Dir gesagt und geboten im Kampfe nicht zu sprechen, keine Gesänge oder Hymnen auf den Lippen zu führen oder Dich lauthals zu gebärden, um den Gegner zu schrecken. Sei Dir stets bewusst, in wessen Namen Du die Waffe führst; denn in der Stille liegt die Macht und die Kraft des Herrn des Jenseits, Furcht unter Seine Feinde zu tragen. Waffenklirren und Schnauben, das Trommeln der Hufe und das Rasseln der Kettenpanzer sind unsere Stimme und Laut genug, dem Gegner Furcht zu bringen (…)“

- Auszug aus der Schwertleite

 

Zu den nachfolgenden aufgeführten Tugenden des Ordens sei noch angemerkt, dass sie ähnlich hand zu haben sind, wie die 99 Gesetzte der Rasthullahhanbeter. Jeder Golgarit wird zwar versuchen, sämtliche Tugenden nach besten Willen und Vermögen einzuhalten, doch kann sich wohl nicht einmal die Ordensgroßmeisterin rühmen, es geschafft zu haben.

 

Ruhe & Gebet – Der Tagesablauf

„Der Golgarit erhebe sich zur Zeit des Morgengebetes, zwei Stunden vor Tagesanbruch. Er verrichte sein Morgengebet indem er sein Antlitz gen Efferd wendet, den Herrn Boron in den Schatten zu grüssen und ihm für die Wohltat des Schlafes zu danken, dann wende er sich gen Rahja, den Herrn Praios zu erblicken und ihm für die Wiederkehr des Tages zu danken. So dann finde er die Stille und Einkehr, um zu allen Zwölfen zu beten.

Wenn sich Praios im Zenit erhebt, gedenke er des Todes, der ihn und alles Lebendige ereilen wird und so dann speise er im Angedenken an jene, die nicht mehr speisen noch trinken.

So Praios vom Himmelszelt entschwindet, beendet auch der Golgarit sein Tagwerk, um Ruhe zu finden von den Wirren des Tages. Das Abendmahl halte er in der Stunde nach Einbruch der Dunkelheit. Das letzte Gebet verrichte der Golgarit in der Stunde, bevor er sich zur Ruhe legt, auf dass er nicht mit falschen Gedanken die göttliche und heilige Ruhe beginne.

Wenn es aber seine Pflicht ist, über die Ruhe anderer zu wachen und den Schlaf derer zu hüten, die mit ihm sind, so tue er dies (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Wahrscheinlich werden nur die wenigsten Golgariten dazu kommen, genau diesen Tagesablauf einzuhalten, sofern sie nicht innerhalb eines Ordensklosters oder einer Ordensburg weilen. Auch wenn jeder Golgarit zumindest versuchen wird, diese von der Puniner Kirche diktierte Tagesablauf, einzuhalten, wird niemand bestraft oder gerügt, wenn er dies aus guten Gründen nicht schafft.

 

Speis & Trank

„(…) Der Golgarit gebe sich niemals der Völlerei hin. Er ernähre sich zu gleichen Teilen aus Kraut, Brot und Fleisch. Er trinke Geist in Massen und niemals gebe er sich der lauten Trunkenheit hin, die Seele und Verstand tötet und sie in die Niederhöllen reisst. So soll der Golgarit am Abend nicht schwer speisen, damit der Schlaf ein ruhiger wird und frei von Last und Ungemach. So soll der Golgarit nicht vom Tranke nehmen, der die Leichtigkeit des Schlafes in ein Bleigefäss versenkt und die Träume in den Pfuhl der Niederungen hinablässt (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Schlaf

„Der Schlaf ist dem Golgarit heilig und von Borons Willen geschenkt. Wer die Gaben der Götter missachtet, den strafen sie. Also nehme er den Schlaf wann immer Boron ihn gewährt und suche nicht, ihn abzuweisen. So er gedenkt über den Schlaf derer zu wachen, die mit ihm sind, so bete er zu Boron um Vergebung und darum, dass ihm dies vergönnt sei (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Boronfürchtigkeit

„Der Golgarit sehe sich gemäss seines Eides allein Boron geweiht und in Seiner Hand. Er achte und verehre den Herrn des Todes, des Schlafes und des Vergessens, wie es ihm gelehrt wurde. Weil aber der wohlgefällige Golgarit in Boron vertraut, weiss er, dass er der Welt noch einen Tod schuldig ist und fürchtet diesen nicht, denn er ist das Werk seines Herrn. Dies macht ihn zum Schrecken seiner Feinde (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Armut

„(…) Materielle Güter bedeuten dem Ritter nichts, denn sie sind auf das diesseitige Leben beschränkt und entbehren im Reich des Herrn Boron jeder Beachtung. Der Ritter besitzt sein Pferd, seine Waffen, seine Rüstung und was ihm sonst zum Nutzen und dem Orden zu Ehren gereicht (…)

Erlangten Reichtum aber weihe er den Zwölfen und dem Orden, auf dass er ihn nicht belaste und seine Seele frei bleibe vom diesseitigen Streben und ihn so von seiner Aufgabe ablenke. So er aber ein Lehen oder eigenes Land besitzt, verwalte er dieses den Gesetzen der zwölfgötterlichen Ordnung entsprechend und bewahre die Frucht, die ihm zu eigen ist. Sein Lehen ist nicht des Ordens Lehen (…).

Der Strenggläubige möge jedoch dem Besitz entsagen und einem der Seinen zur Verwaltung übertragen, so dies in seinen Befugnissen liegt. Darin tut er recht und dem Herrn Boron Wohlgefallen (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Es stimmt, die Beschränkung auf das Notwendigste, der Verzicht auf die Güter der diesseitigen Welt hat sich im Verlauf der  Ordensgeschichte als kaum praktizierbar erwiesen, will der Orden nicht den Grossteil seiner adeligen Mitglieder verlieren. Zudem ist er auf Schenkungen, Donationen und Spenden angewiesen, will er die Ritterschaft versorgen und unter Waffen halten. Der Adel verfügt sehr wohl noch über seine praiosgegebenen Lehen oder Ländereien, auch wenn die meisten privaten Besitz dem Orden zur Verfügung stellen. Es sind dies keine Schenkungen von Land oder Rechten, die nicht durch die Landesherren getätigt wurden. Hierbei kommt wohl der Erhalt der praiosgewollten Ordnung vor der borongefälligen Armut. Armut stünde einem Ritterorden wohl auch schlecht zu Gesicht. Waffen, Burgen, Pferde und der Unterhalt der weltlichen Bedienten verlangen einen gewissen Wohlstand, der natürlich im Widerspruch zu den Lehren der Puniner Kirche steht. Die Erfolge des Ordens, dessen wohl berühmtesten Donatoren das garether Kaiserhaus, dessen treuste adlige Stütze aber das Haus Mersingen ist, in der jüngsten Zeit führten dazu, dass die Cellerarin ihrem Schatzmeister den Schlüssel zu den Schatzkammern ohne viel bedenken aushändigen kann. Die Sage, dass der Orden über unermessliche Reichtümer von Jahrhunderten verfüge, sollte man als das nehmen, was sie ist - eine Sage.

 

Selbstkontrolle

„Es steht dem Golgariten wohl zu Gesichte, seiner Gefühle Herr zu sein. Er halte Abstand von der tumben Lautheit der Vielen, die Dinge tun und nicht wissen, warum. Auch meide er der schweren Trunk und anderes, den Verstand für die Wahrheit blind zu machen und die Magie, die den Geist unterwirft. Rahjas Pfade sollte er meiden, denn sie bringen Unruhe und Seelenpein, dem der nicht stark genug ist, zu widerstehen.

Er fördere die Beherrschung seiner selbst und übe sich dazu in Duldung, Kraft und Ausdauer. Wer ungestüm ist, seinen Gegner sucht, ohne nachzusinnen, wer den Tod sucht, allein um des Todes willen, der sei verdammt (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

Hier sehen wir uns dem Gebot gegenüber, dessen Einhaltung die Tugend des Todesmutes wieder einschränkt, teilweise sogar als schlecht hinstellt. In den Klöstern der Golgariten werden die Knappen eher zu borongefälliger Zurückhaltung erzogen, denn zu Ungestüm und Kampflust. Der Orden kann aufgrund seiner noch geringen Größe keinen seiner Ritter in sinnlosen Kämpfen oder Selbstmordunternehmen opfern. Betrachtet man das Schicksal vieler Rondraorden, so erscheint dies als weiser Ratschluß. Doch auch der Sinnenlust wird hier entsagt, und auch dies wohl aus rein weltlichen Gründen, die natürlich mit der Weltabgewandtheit der Geweihtenschaft gut vereinbar ist. Auch wenn der Tagesablauf in weiten Teilen dem der Puniner Geweihten entspricht, sofern sich der Golgarit in den Mauern eines Kloster aufhält, so kann er diesen doch aus eigenem Entschluß abändern, wenn es die Situation erfordert und er damit nicht gegen elementare Regeln des Boronkultes und des Ordens verstößt.

Schweigen

„Der Golgarit umgibt sich nicht mit leerem Geschwätz, noch redet er mehr als dem Zwecke dienlich ist (…) Seine Rede sei kurz und ohne Schmuckwerk. An den Heiligen Tagen der Puniner Kirche jedoch schweige er, und dies zu Ehren Borons. Auch am letzten Tag des Boronmondes schweige er, denn Trauer gilt denen, die von den Häretikern in den unseligen Tod getrieben werden. Der Golgarit möge für ihre Seelen beten und daran erinnert sein, welche Frevel im Namen des Herrn Boron begangen. Das Schweigen stellt eine Quelle der Kraft für die Ritter dar, ist aber zugleich auch der Ursprung von Schwierigkeiten, die anderen Orden unbekannt sind. (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Dem Adel innerhalb des Ordens fällt es schwer, seine gestelzte Sprache abzulegen, den niederen Ordensrängen fehlt es oft an Worten, die ihrer Rede die nötige Kürze verleihen. So achtet man allgemein nur bei den Mahlzeiten, an Feiertagen und bei besonderen Anläßen, bei denen sich der Orden in der Öffentlichkeit präsentiert, auf die strikte Einhaltung dieses Gebots. Nichtsdestotrotz werden Schwätzer häufig zu Schweigegelübden und Pilgerfahrten verurteilt, Gesänge oder fröhliche Musik als unangebracht betrachtet und von den strenggläubigeren unter den Golgariten fast feindselig betrachtet. Zu Garrensand wachte ein Geweihter über die borongefällige Stille bei Tisch; und wehe dem, der sich nicht beherrscht und nach dem Weine fragt.

 

Die „Tranquilitas Boroniensis“

„(…) Die Boronstille, wie sie von den Geweihten praktiziert wird, ist der Quell der Ruhe und Kraft für den Golgariten. Ihr verdankt er den Frieden der Seele, die Einheit mit dem Erlöser der Seelen. Ihr befleißigt er sich, sooft es Not tut, wenn seine Seele in Aufruhr, der Geist ohne Ziel und die Gedanken auf falschen Pfaden wandeln, aber er suche sie wenigstens eine Stunde des Tages (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Die Tranquilitas Boroniensis, die sonst nur die Geweihten des Borons beherrschen, wird in allen Klöstern gelehrt und praktiziert. Die Außenstehenden bekannteste Offenlegung findet sich bei der Puniner Tempelwache, deren Mitglieder täglich sechs Stunden lang wie Statuen die Heiligtümer bewachen und Ruhestörer fernhalten. Bislang ist es keinem Vorübergehenden gelungen, den Mitgliedern des Ordens eine Regung zu entlocken. Vielmehr scheinen sie die Außenwelt nur noch durch ihr Unterbewusstsein wahrzunehmen, im Geiste aber völlig in sich selbst versunken zu sein. Es wäre ein böser Irrtum, vermeinte man, sie als schlafend zu missachten und ihrer zu spotten oder ihrem Orden zu lästern. Niemand, der nicht ihre Zustimmung findet, gelangt ungeschoren in den

Tempel.

 

Die „Veritas“

„Der Golgarit liebe die Wahrheit und weiche nicht von ihr, auch nicht unter Drohung, Schmerz oder Zwang. Doch auch das Schweigen ist dem Golgarit heilig, darum sei es ihm anheim, zu schweigen über die Wahrheit. Niemals aber lege er falsches Zeugnis ab, denn dies ist eine Sünde (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Eine überaus elegante Methode, das Gebot der Wahrheit mit dem Gebot des Schweigens zu verquicken. Dergestalt ist die Unterhaltung mit einem Gesandten des Ordens zuweilen recht schwierig in manchen Situationen gar äußerst unbefriedigend. Dies vor allem, wenn es um Informationen geht, die der Orden Außenstehenden gegenüber verweigern oder verschleiern möchte. Dergestalt liefert man den Ordensleuten die Möglichkeit, sich nach Belieben auf ihre Schweigepflicht zurückzuziehen, was insbesondere den kaiserlichen Gesandten bereits viel Verdruss bereitete. Anders herum kann man damit aber als geschickter Redner das gezielte Schweigen eines Golgariten als Antwort deuten, so dass letztlich gewisse Informationen weitergegeben werden, ohne, dass der Orden ein Geheimnis verraten hätte.

 

Die „Fides“

„Der Golgarit hängt seine Treue und Pflicht nicht an leere Worte. Bricht er sein Schweigen, so sei dies Wort ihm Eid und Wahrheit. Der hohe Eid aber sei ihm auferlegt auch über das Leben hinaus, denn die Lüge und Verrat wiegen schwer auf dem Rücken Golgaris (…) Für die Golgariten endet das Leben nicht mit dem Tode, denn für die Seele ist der Tod nur das Ende der Körperlichkeit. So ist ein Versprechen, ein Gelübde, für sie gleichsam gültig im Diesseits wie im Jenseits (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Hier ist es die Furcht vor dem Urteil der Seelenwaage Rethon, die einen strenggläubigen Anhänger der Zwölfe davon abhält, zu glauben, seine Taten wären in den Hallen der Götter vergessen, in schärferer Form anzutreffen. Dies auch, um sich der Loyalität der Ritterschaft dem Orden gegenüber zu versichern. Gleichwohl vergibt der Orden die Verfehlungen, wenn diese nicht unverzeihlich oder gar zwölfgötterlästerlich sind. Doch bietet auch dies nicht Vergebung vor dem Urteil der Allerhöchsten; darum also sehen viele Ordensritter hier eine Gelegenheit, ihrer Verfehlung göttergefällige Taten folgen zu lassen. Ausserdem sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass die Ordensmitglieder fest davon überzeugt sind, dass jedes verstorbene Mitglied der Golgariten in den Inneren Kreis des Ordens rückt und die jeweiligen Schwingen als sagenumwobenen 12ten Reiter unterstützt.

 

Die Klugheit der Höflichkeit oder „Prudentia“

„Dem Fremden trete der Golgarit mit Höflichkeit entgegen, denn er wird schnell lernen aus seiner Ruhe heraus durch leeres Geschwätz und alle Falschheit zu blicken, die man ihm entgegenbringt. Als Gast achte er die Gesetze und Sitten des Gastgebers und suche sie mit den Regeln des Ordens in Einklang zu bringen. Ist ihm dies nicht möglich, so mag er von der Gastfreundschaft Abstand nehmen, denn kein Falsch bestimmt sein Tun (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Ähnlich wie beim Gebot der Wahrheit, so zeigt sich auch hierin die Abneigung gegen Falschheit und Arglist. Gleichsam aber wird die Achtung Fremden gegenüber geboten. Man mag dies als Zugeständnis an die heilige Mutter Travia ansehen.

 

Reverentia Tsa

„Der Golgarit tötet niemals ohne Sinn, denn das Leben ist ein Geschenk der Götter, das die Sterblichen auf den Tod vorbereitet. So gedenke er immer: die Wahl der Zeit und des Ortes ist allein Borons! (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Ein Grund für diese Regel ist sicherlich auch die menschenverachtende Ausübung des Todeskultes in Al'Anfa, von der die Puniner Lehre sich stark distanziert und sie verdammt. Als Referenz an die Göttin des Lebens achtet der Golgarit das Leben als die Geburt des Todes und vergeudet es nicht sinnlos und ohne tieferen gottgewollten Sinn. Dies mögen sich also all jene Zweifler und Besserwisser hinter die Ohren schreiben, welche in den Golgariten bloss wieder einen Orden kampflustiger Söldner sehen!

 

Reverentia Hesinde

„Der Golgarit sei jeder Erkenntnis offen zugewandt und bleibt fremder Weisheit nicht verschlossen. Denn nur jene, die wissend den Zwölfen lästern, wie es die Anhänger des Namenlosen tun, sind die Feinde der Zwölf. Die aber, die da schelten gegen »fremde Sitten« und »Irrlehren« muss man fragen: Ist nicht Boron der Herr des Vergessens. Wer mag an der Allmacht des Herrn zweifeln, der doch jedes falsche Wissen, so es ihm nicht gefällt, aus den Gedanken der Gläubigen tilgen wird (…) Die Seele ist das Sammelbecken der Weisheit, sie wächst mit dem Leben, um im Tode in vollem Glanz zu erstrahlen. Wer die Weisheit und das Wissen vorenthält, der enthält dem Herrn Boron den Glanz der Seelen vor, die ihm allein gehören (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Betrachtet man die Engstirnigkeit mancher Gläubiger, so dürfte ihnen dieser Absatz als Dorn im Auge erscheinen, predigt er doch die Toleranz gegenüber Andersgläubigen, ohne deren Glauben zu erheben.

Der Begriff Andersgläubige darf aber nicht als Freibrief für jegliche Ausübung von Anbetung angesehen werden, vielmehr verdammt er nur jene, deren Zweck die Lästerung und Erniedrigung der Zwölfe ist. Desgleichen gilt für die arkanen Künste und die Wissenschaften, die uns die Heilige Herrin Hesinde gab, sie zu bewahren und zu mehren. Auch hier mag der Golgarit das eine vom anderen zu scheiden, um das Gute dem Schlechten vorzuziehen und nicht alles Unbekannte und Neue gleichsam zu verdammen. Zu Zeiten der Priesterkaiser hätte der Orden gewisslich auf Seiten des Theaters stehen und mit ihm untergehen müssen.

 

Reverentia Duodecim

„(…) Ehrerbietung, Achtung und Verehrung bringt der Golgarit den Zwölfen entgegen. Wenn er sich selbst auch dem Herrn Boron geweiht hat, so erkenne er die Ordnung Alverans als selbstverständlich an und erweise allen rechten Geweihten der Zwölf seine Achtung. Darum sei ihm die Lästerung der Zwölfe gleichsam zuwider und fremd. Er selbst sei es, der die anderen Elf gegen ihre Feinde vertritt, so denn es ihm das Schicksal vorsieht (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

 

Der Orden als solcher hat sich dem Gott Boron geweiht, lässt dabei aber keineswegs die anderen Elf außer Acht, denn es ist ihm Pflicht auch ihre Anhänger zu schützen, gehen doch auch sie zunächst den Weg über das Nirgendmeer ins Reich Borons. Sicherlich wäre dem Orden ein schnelles Ende gewiss, würde er sich gegen die Kirchen der Rondra oder gar des Praios wenden. So kann niemand behaupten, die Ritter des Ordens würden allen anderen Göttern abschwören, um allein dem Totengott zu gehören.