Speiche Tobrien - die Umkämpfte

Für den eiligen Leser

Aktionsgebiet: Ehemals die mittelreichische Provinz Tobrien, heute Weißtobrien und die Grenzen zu den Schwarzen Lande
Schutzheiliger: Steffen vom Felde
Aktive Einheiten: Schwinge „Rabenkralle“, „Schwarze Schwinge“, Schutztruppe des Boron-Legaten im zwölfgöttlichen Konzil zu Perainefurten, „Brüder vom Monte Corvi“
Niederlassungen: Rabenturm auf Burg Drachenhaupt
Wichtige Verbündete: Draconiter, Marbiden, tobrisches Herzogshaus
Besonderheiten: Nur Ritter Golgaris tun hier ihren Dienst
Stimmung in der Speiche: Nervenzerreibend, unruhig, wachsam
Finanzkraft: ansehnlich
Erfahrung: Veteranen

 

Die Speiche

Anfangstage
Kaum Beachtung schenkte man der Ballei Tobrien in den Anfangstagen des Ordens - bis zu jenem schicksalhaften Konsistorium im Jahre 1017 BF (nachzulesen in der Bibliothek), wo der damalige Großmeister Lucardus von Kémet selbst befahl, dass fürderhin die Ballei Tobrien als stärkste ausgebaut werden solle. Zu diesem Zeitpunkt plagten Großmeister und Raben von Punin bereits Träume und Visionen, die vom wiederkehrenden Dämonenmeister kündeten. Schnell wurden alle verfügbaren Ressourcen der Ballei Tobrien zugefügt, die anwuchs und auf ihrem Höhepunkt drei trutzige Ordensburgen und ein Ordenskloster ihr eigen nannte. Dann brach das Unheil über das tobrische Herzogtum herein - während der Anfangszeit der borbaradianischen Invasion verlor die Ballei sämtliche Niederlassungen und musste einen hohen Blutzoll zahlen. Nachdem das große Kloster "Monte Corvi" überrannt wurde und der Komtur Pergamon verscholl, übernahm der alte Ritter Yann die Führung der Speiche. Der tapfere Landmeister Steffen vom Felde wurde nach seinem Tod zum Schutzpatron der Speiche, da er bis zur Schlacht von Eslamsbrück Hüter von "Pallanais Licht" war. Dieses Artefakt errichtet eine mächte Bannzone, die von keinem Untoten überwunden werden kann.

 

Die Gefahr im Osten
Die Mitglieder des Ordens des Heiligen Golgari haben in den letzten Götterläufen gezeigt, welch wichtige Stütze sie für die Kirche des Raben, Tobrien und das Kaiserreich sind. Wenn die schweigsamen, ehrfurchtgebietenden Golgariten heranpreschen, weiss ein jede Einheit in Not, dass ihnen gleich einige unheimliche, aber gefürchtete Streiter des Raben zur Seite stehen werden, die jeden Frevler an Boron und seinen elf Geschwister zu rächen wissen. Auch wenn die Golgariten in Tobrien längst kein so fremdes Bild mehr abgeben, ranken sich doch noch immer zahlreiche Gerüchte um ihre Mitglieder und Methoden. Wenige nur wagen es, einem Golgariten in Mission entgegen zu treten oder ihn gar aufzuhalten, denn man weiss, dass die Golgariten stets in heiliger Mission unterwegs sind, um ihren gefährdeten Brüder beizustehen oder einige Flüchtlinge von Thargunitoths Kreaturen zu beschützen. Ob der grossen Fülle an Verantwortung und Pflichten geniessen die Golgariten unter der tobrischen Bevölkerung Anerkennung und Respekt, die allerdings meistens in Ehrfurcht oder gar Angst vor den finster und ernst dreinblickenden Recken umschlägt. Auch innerhalb des Ordens werden die in Tobrien diensttätigen Brüder und Schwestern geachtet ob der gefahrvollen und wichtigen Aufgabe, die sie dort haben. Kaum verwunderlich also, dass sich unter den tobrischen Golgariten nur altgediente Ordensmitglieder befinden, die ihre Sporen schon auf anderen Schlachtfeldern und Mission abverdient haben. Der hohen psychischen Belastung durch den Schrecken, den sie tagtäglich mit ansehen müssen, wären junge Golgariten wohl nicht gewachsen und selbst bei den erfahrenen Kämpen in Tobrien gibt es den einen oder anderen, der des Nachts nur ruhig schlafen kann, weil er innig zu seinem Gott gebeten und einige Rauschkräuter zu sich genommen hat.

 

Aktuell
Nicht viel hat sich auch im Jahre 1027 BF geändert. Noch immer reiten die beiden Schwingen unablässig aus, um dem Feind die Stirn zu bieten. Wiewohl die erste Kunde um die missliche Lage des raul`schen Reiches den Rabenturm erreicht hat, so will man nicht so recht daran glauben.

 

Die Aufgaben des Ordens
In Tobrien hat man, wen wunderts, in erster Linie dem Reich des Schwarzen Drachens und seiner Herrin, Thargunitoth, den Kampf angesagt. Doch auch an allen anderen Orten der Schwarzen Lande, wo die Widersacherin von Boron an Macht gewinnt und Untote und unheilige belebte Wesenheiten Tod und Verderben bringen, tauchen die Golgariten plötzlich, unerwartet und traumgeführt auf. Besonders heikle Missionen trägt der Legat der Boronkirche seiner Schutztruppe auf, die aus den erfahrensten und besten Golgariten des Ordens besteht. Empfindliche Schläge gegen die Besatzer innerhalb ihrer eigenen Grenzen führt die kleine Einheit Überlebender eines gefallenen Ordensklosters. Für den Schutz von Flüchtlingen aus der Warunkei, Kämpfe an den Grenzen und Unterstützung von Aktionen anderer Orden und der herzöglichen Armee, sowie natürlich die Verteidigung der Ordensinteressen und der freien zwölfgötterlichen Landen sind schließlich die restlichen zwei Einheiten der Golgariten zuständig. Natürlich sind alle Ziele der Kirche des Rabens (und des Puniner Ritus) auch diejenigen des Ordens. Die Ordensgroßmeisterin Borondria aber hat mit Tobrien ihre ganz eigenen Pläne, unter anderem strebt sie eine Landnahem, ähnlich jener der Theaterritter im Bornland an, einem Vorhaben, welchem sich immer mehr Mitglieder des Ordens des Heiligen Golgari anschließen und unterstützen (was vor einigen Jahren noch nicht der Fall war). Das der Orden einst auch zu dem Ziel gegründet wurde, ein Werkzeug gegen die Häretiker aus Al`Anfa zu haben, ist unter den tobrischen Golgariten zwar nicht in Vergessenheit geraten, allerdings spürt man davon fast nichts mehr, hat man doch mit den Heptarchen und ihren Gefolgsleuten, insbesondere der zahlreichen Nekromanten, einen gemeinsamen Feind des Puniner, wie auch des Al`Anfaner Ritus gefunden.

Alles in allem dient der Orden in Tobrien mehr denn irgendwo anders in Aventurien als ausführender Arm der Boronkirche, die durch die Golgariten beweist, dass der Rabe auch einen Schnabel und Krallen besitzt, die er sehr wohl einzusetzen weiss...

 

Die Struktur des Ordens
Nominell sind der Speiche Tobrien, die sich noch in den freien Landen befindet, 3 Schwingen zugeteilt, wobei eine Schwinge mittlerweile aus der normalen Struktur herausgelöst wurde und als Schutztrupp des Legaten der Boronkirche in Tobrien fungiert.

Die restlichen zwei Schwingen unterstehen dem Befehl des tobrischen Ordenskomturs, Yann. Jeder Ritter des Golgari hat zudem noch eine gewisse Anzahl an Schützlingen, Bedienstete und Knechte mit sich, so dass sich die Zahl der gesamten Leute, die dem Orden dienen oder unter ihrem direkten Schutz stehen, innerhalb des freien Tobriens wohl so um die fünfzig ist.

Innerhalb der Schwarzen Lande gibt es ausserdem noch eine kleine Anzahl Golgariten, die den Untergang des Klosters, dem ehemals wichtigsten Stützpunkt des Ordens in Tobrien, überlebt haben und den Kampf wider die Heptarchen innerhalb der verfluchten Lande im Untergrund weiterführen. Der ehemalige Anführer dieses kleinen, verwegenen Haufens ist der heutige Landmeister von Sankta Boronia  Frater Mordaycon Motmaginte, der Träger der Karneollöwin.

Diese drei „Zweige“ des Ordens (die „normalen“ Golgariten, die Schutztruppen und die letzten Überlebende des Untergangs des Klosters also) stehen zwar miteinander in Kontakt und führen auch schon mal grössere Aktionen gemeinsam aus, operieren aber weitgehend unabhängig voneinander.

Zur Zeit bereist ausserdem ein einzelner Ritter, Bruder Borodan von Weidenburg, die tobrischen Landen in einer Heiligen Queste, denn ihm obliegt es, das boronheilige Artefakt Pallanais Licht wieder in die Hände des Ordens zu geleiten, welches nach der Schlacht um Eslamsbrück verschollen ward.