Artefakte

Târnur`shin

Târnur`shin, © Caryad

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Das höchste Ordensinsignium und das Zeichen der Grossmeisterwürde ist ein ebenmässig geschmiedeter Rabenschnabel aus Endurium.  Sein Kopfende ist demjenigen eines grimmig dreinblickenden Raben nachempfunden, die Züge des Rabenkopfes wurden sorgfältig und äusserst kunstvoll nachgezogen.

In den Augenhöhlen ruhen blitzende Karneole, des Borons heiliger Edelstein. Kaum erkennbar schlängeln sich hauchdünne Runen und Zeichen um den Hals der heiligen Waffe, deren Sinn nur die wenigsten Kundigen zu deuten wissen.

 

Legende

Târnur`shin (Alttulamidisch für die Kralle des Rabens) wurde einst von einem Meisterschmied  des Diamantenen Sultanats geschmiedet. Nur wenigen war es vergönnt, den Rabenschnabel im Kampfe zu führen, dem man allerlei wundersame Kräfte nachsagte, und auf verschlungenen Pfaden fand die Waffe schliesslich den Weg zur Boronkirche.

Es wird gemunkelt, dass die Waffe quasi den ganzen Weg der Boronkirche "erlebt" hat und gar das eine oder andere Mal der Grund für ungeklärte Streitereien war. Vor fast 200 Götterläufen wurde Târnur`shin schlussendlich in die Katakomben des Puniner Tempels gebracht und hinter gut verschlossenen und gehüteten Türen aufbewahrt. Heute wissen nur noch die höchsten Diener des Herrn Boron (sowohl des Puniner, als auch des Al`Anfaner Zweiges) um die Macht und Geschichte Târnur`shin - und es wird keinem in den Sinn kommen, diese grossen Geheimnisse zu lüften ...

 

Die Übergabe Târnur`shins:

"Seine Erhabenheit Bahram Nasir, der Rabe von Punin hatte sich bereits seit einiger Zeit nicht mehr der in der Öffentlichkeit gezeigt und sich ganz und gar in seinen Gemächern zurückgezogen, um im Zwiegespräch mit unserem Herrn zu verweilen. Als er nach seiner fünftägigen Abgeschiedenheit wieder ans Tageslicht trat, die Fastenzeit hatte ihn merklich abmagern lassen, schickte er sogleich einen Boten in Richtung Garrensand.

Nur wenige Tage später erreichte ihre Exzellenz Borondria, die Grossmeisterin der Golgariten, in Begleitung einiger weiterer weissbemäntelter Ritter Golgaris die Halle des Schweigens zu Punin.

Die gut gerüstete und eindrückliche Schar liess sich nicht lange aufhalten und so fanden wir uns alle kurze Zeit später, zusammen mit seiner Erhabenheit, in dem Besprechungszimmer wieder.

Nachdem seine Erhabenheit mit leiser, aber fester Stimme uns seinen Segen ausgesprochen hatte, kam er sogleich ohne grösseren Umschweife auf den Punkt. Der göttliche Rabe hätte ihm eine Vision geschickt. Da trat, bisher von uns allen unbemerkt, ein schwarz gewandter Boroni aus dem Schatten und legte ein längliches Bündel auf den Tisch. Seine Erhabenheit schlug das dunkle, schwere Tuch beiseite und liess den Blick frei auf den Inhalt.

Man musste schon zweimal hinschauen, ehe man des Rabenschnabels gewahr wurde, welcher sich, schwarz wie er war, nur schwerlich von dem ebenfalls dunklen Hintergrund des Tuches abhob.

 

Ehrfurchtsvolles Schweigen erfüllte den Raum, denn ein jeder wurde der Waffe gewahr (...)

Târnur`shin. Die Kralle des Rabens>. Es war seine Erhabenheit die uns mit der Waffe bekannt machte. Einen raschen Blick zu der Grossmeisterin bestätigte mir meine Ahnung. Auch  sie wusste, was sie hier vor sich hatte.

Târnur`shin war eine uralte Waffe, wahrscheinlich aus der Zeit des Diamanten Sultanats, zumindest deutete ihr Name dies an. Trotz ihres Alters hatte sie bisher nur wenige Träger, da man ihr allerlei Kräfte zusagt und es eines starken und borongefälligen Geistes bedarf, um diese Heilige Waffe zu führen, welche bis zu dem heutigen Tag sicher in den Katakomben der Halle des Schweigens aufbewahrt wurde.

Seine Erhabenheit wies uns alle, ausser der Grossmeisterin an, uns aus dem Raume zu entfernen. Lange Zeit blieben die Beiden alleine im Besprechungsraum und als ihre Exzellenz wieder heraustrat, trug sie Târnur`shin an ihrer Seite (…)“

 

Târnur`shin im Wechsel des Zeitalters:

Seit der Übergabe im Jahre 32 Hal der heiligen Waffe an den Golgaritenorden führt die Grossmeisterin Borondria Târnur`shin stets bei sich.  Nur wenn sie sich in Garrensand aufhält, wird der Rabenschnabel auf einem schwarz-samtenen Kissen in der Grossen Halle aufbewahrt, auf dass jeder Gläubige des Wunders ansichtig werden kann.

Das Zeichen, das seine Erhabenheit mit dem Geschenk der Waffe setzte, nahm man innerhalb des Ordens mit Genugtuung auf. Der Kampf war noch lange nicht ausgefochten und mit Târnur`shin besass der Orden ein weiteres wichtiges Mittel, um seine Ziele zu erfüllen.

Nur wenige Wochen nach der Übergabe erwies die Waffe dem Orden den ersten treuen Dienst - erfolgreich verteidigte man das Heiligtum Boronia und das Leben seiner Erhabenheit gegen den Feind. Und auch vor Beilunk erwies sich Borondria als würdige Trägerin Târnur`shins, schlug man doch erfolgreich den Erzverräter in die Flucht - Lucardus v. Kémet ...

Im Laufe der Jahrhunderte wohte der Waffe verschiedene Kräfte inne. Je nachdem welche Gottheit gerade besonders stark verehrt wurde.

 

Weitere Informationen im AV-Boten 141

Richtschwert H`Zarun

Richtschwert H`Zarun, © Caryad

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Das aus dem dunklen Holz des Mohagohnibaums gefertigte Richtschwert ist mit allerlei Borongefälligen Symbolen geschmückt, die sich aus geschnitztem Bein über Griff und Parierstange, die in Form der Seelenwaage Rethon gestaltet wurde, ziehen. Die Klinge ist dagegen fast vollständig mit unregelmäßigen Zeichen unbekannter Herkunft verziert.

 

Legende

In den letzten Tagen des untergegangenen Wudureiches, schuf ihr Hohepriester ein Artefakt, um den Seelen seiner Brüder ein ewiges Leben an der Seite ihres Herrn V´Sar zu ermöglichen. Zu diesem Behufe schuf er das Seelenschwert H´Zarun aus dem Stamm eines uralten Baumes, belegte es mit archaischen Ritualen und erschlug schließlich seine verbliebenen Mitstreiter. Nach dem Ende der Wudu ging das Schwert in den Besitz der Boron-Kirche über, wo es auch nach der Spaltung in Al`’Anfa lange Zeit als Richtschwert fungierte. Wie die Waffe ihren Weg schlussendlich in den Schoß des Golgariten-Ordens wissen nur noch wenige Eingeweihte, darunter der Verräter Lucardus v. Kémet, die Großmeisterin Borondria und der Ritter Viburn. Als sicher gilt alleine, dass es seit dem Khomkrieg in den geheimen Kammern Garrensands ruht und erst jüngst einen neuen Träger auserkoren wurde, der Justiziar Baranoir.

 

Kräfte

Der heilige Akt der Hinrichtung mit dieser Waffe, trennt die Seele vom Körper und speichert diese in der Klinge. Jede Seele hinterlässt dabei eine individuelle Prägung auf der Klinge. Alle 5x5 Jahre ist das Schwert „voll“ und bedarf einer rituellen Leerung in der Stadt des Schweigens. Die neuerliche Leerung soll kurz bevorstehen...

 

Die Karneollöwin     

 

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Jenes unter den 12 legendären Löwinnenschwerter welches dem Gott Boron geweiht ist, wird unter den Wissenden nur die Karneollöwin genannt.

Des Boron heiliger Edelstein ist der Blutachat, auch Karneol genannt, von tiefer blutroter Farbe, dessen eine vielfache Wirkung in Verbindung mit Symbolik und Magie zugeschrieben wird. Kein Wunder das insgesamt 5 dieser Steine das Löwinnenschwert des Borons zieren.

Zwei dieser Steine wurden zu Löwenhäupter gearbeitet, und sitzen dort auf der Parierstange, wo sich das Heft und die Klinge verbinden.

Der dritte Stein trägt das Boronsrad, das Zeichen des Herren Borons, und schenkt dem Träger des Schwertes die Gnade, erlittene Pein zu vergessen. Er ziert in der Kralle eines Raben das linke Ende der Parierstange.

Der vierte Stein trägt das Zeichen Bishdariel, und ermöglicht dem Träger des Schwertes Wahrträume und Visionen. Er ziert in der Kralle eines Raben das rechte Ende der Parierstange.

Der fünfte Stein trägt das Zeichen der Mada, und soll dem Schwert die Kraft geben Geister und Dämonen zu bannen. Er ziert den Rabenkopfknauf am Ende des Griffes.

Das Schwert ist ein Anderthalbhänder von schlichtem Äußeren, jedoch aus geschwärztem Stahl. Eine Blutrinne und ein Klingenfortsatz kurz oberhalb der Parierstange sind die einzigen markanten Merkmale des Klingenblattes.

Das Heft jedoch ist kunstvoll gearbeitet, die Parierstange aus geschwärztem Stahl ist mit Rabenfedern geziert, welche in die Krallen des Rabens an ihren Enden münden, wo sie die Edelsteine halten. Der Griff ist mit samtenen Stoff umschlungen, der von einem hauchdünnen, spiralförmig verlaufenden Silberfaden gehalten wird. Sein Ende ziert ein Rabenkopf, der mit einem weiteren Edelstein (Augen) versehen ist.

 

Legende

Weder wer die Klinge geschmiedet hat noch wann sie das erstemal auftauchte, ist genau belegt. Angeblich führte sie ein mächtiger König in grauer Vorzeit, manche sagen während der Dunklen Zeiten zu Bosparan, der an den gebirgigen Küsten im Westen des heutigen Mittelreiches herrschte. Er führte das Schwert gegen einen ketzerischen Konkurrenten, der damals seine Lande bedrohte, und konnte diesen besiegen. Weniger wohlmeinende Stimme sprechen jedoch davon, dass das Schwert von Zyklopen für den blasphemischen Nemekath geschmiedet wurde, und dieser es einem treuen Anhänger überließ, bevor er auf die Zyklopeninseln verbannt wurde.

 

Die Suche nach der Karneollöwin

Frater Mordaycon von den Golgariten, begleitet von Thaerleon von Donnerbach, Marvin von Alst und dem berühmten Melcher Dragentodt, machte sich im Jahre 27 Hal in der Baronie Schattengrund der Windhager Lande auf die Suche nach der berühmten Klinge. Visionen und Wahrträume hatten ihn und seine Gefährten dorthin geleitet.

In der alten Grabliege eines längst vergessenen Herrschers vergangener Zeiten, konnte die Klinge geborgen werden, doch es galt kurz darauf vor den Mauern der Burg Schattengrunds die geisterhaften Feinde der Vergangenheit des Herrschers erneut zu besiegen. Zusammen mit dem unerschütterlichen Mut der Rondrianer und Melchers und der Gnade der Göttin obsiegten sie in diesem harten Kampf, und alsbald wehte das alte Banner des toten Herrschers wieder über der Burg, der Kreis hatte sich geschlossen, das Rad gedreht!

 

Die Karneollöwin im Wechsel der Zeitalter

Frater Mordaycon kehrte mit dem Löwinnenschwert nach Tobrien zurück, wo Borbarads Horden einfielen und das Land besetzten. Die Besitzungen des Ordens in Tobrien gingen verloren, der Grossteil der tobrischen Ordensleute starb auf den Schlachtfeldern von Eslamsbrück und Rauffenberg. Doch eine kleine Schar überlebte und führt seitdem einen erbitterten Kampf gegen die borbaradiansichen Besatzter, darunter Frater Mordaycon.

In kleinen Einheiten, versetzten sie dem Feind empfindliche Hiebe, und haben es geschafft sich sichere Verstecke im Feindesland zu errichten.

Doch die zunehmende Etablierung der Heptarchen nach Borbarads Ende, ihrer grausamen Strafpolitik der Bevölkerung gegenüber, erschweren zunehmend den Erfolg und die Moral solcher Kommandos.

Die Geistersense

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Autor: Elias Moussa, Marc Motsch, Tahir Shaikh

 

Hinweis: Weitere Informationen zu Târnur`shin im Av. Boten 99 und 141 sowie zu der Karneollöwin im Aventurischen Arsenal